Ja, ich finde, dass es im TYPO3-Land noch sehr viel Platz für mögliche Verbesserungen gibt. Gerade die Hürde für Einsteiger:innen liegt – nett formuliert – einigermaßen hoch.
Der Aufwand, ein TYPO3 System lokal ans Laufen zu bringen, ist dermaßen hoch und kompliziert, da würde ich mir eine erhebliche Vereinfachung wünschen. Derzeit installiert man auf dem eigenen Windows-Rechner:
- Chocolatey
- mkcert
- WSL2
- Docker Desktop
- DDEV
- xdg-utils
Und das bei einer guten Anleitung per Copy-and-paste über die Windows- und WSL-Kommandozeilen, und dann hat man erst die Entwicklungsumgebung. Für die anderen Betriebssysteme ist das vermutlich nicht sehr viel weniger.
Dann folgen noch rund ein Dutzend Befehle auf der Kommandozeile, um eine Basisinstallation von TYPO3 ans Laufen zu bringen. In meinem Obsidian-Vault zählt die Notiz für Installation und die erste Einrichtung etwa 1.000 Worte. 🙈
Für das von allen belächelte Produkt, das eher fürs Bloggen erfunden wurde, gibt es das mit LOCAL als All-In-One Installation für Mac, Windows und Linux. Das Tool wurde allem Augenschein nach von zwei Hostinganbietern entwickelt, dennoch hat man eine lokale WordPress-Installation mit wenigen Klicks am Laufen.
Das nächste Ding ist das Deployment. Da gibt es im Netz hundert verschieden lautende Anleitungen, wie es mit und ohne Github Actions, Deployer und anderen Tools geht. Hier wäre eine Vereinfachung und Vereinheitlichung in meinen Augen wirklich sehr erstrebenswert.
Zuletzt kommt noch die Keule mit der Erweiterbarkeit. Dass ‚man‘ sich gegen den Extensionmanager zugunsten von Composer-Installationen entschieden hat – Schwamm drüber, das ist nun mal so. Aber die Installation und Anpassung von Erweiterungen ist meiner Meinung nach eine weitere Hürde, die der Anwender oder die Anwenderin nicht ohne tiefgreifendes Studium diverser Kurse, Tutorials oder Dokumentationen meistern wird. Hier sollte der Funktionsumfang Out of the box um die Extensions erweitert werden, die häufigsten nachinstalliert werden. Man könnte einfach eine News, ein Glossar oder gar einen Blog an- und abwählen, wie es der Composer Helper jetzt schon für die Core-Extension bietet.
Vielleicht sind die Hürden auch gewollt, um uns Integratoren einen höheren Marktwert zu erhalten 😉 aber das Prädikat einsteigerfreundlich bekommen wir so irgendwie nicht hin.
Wenn das System einmal läuft, halte ich es für traumhaft. Ich wüsste aus dem Stegreif nicht viel, was man verbessern könnte.